Anreise
Tipp
Bevor man die Altstadt durch das Kremser Tor betritt, um zum Ruinenweg zu gelangen, geht rechts durch den Wunderburggraben in Richtung Norden die sogenannte „Leichte Variante“ auf die Burgruine Dürnstein weg.
Vergesellschaftet mit der leichten Variante ist ein Themenweg, der sich mit den Protagonisten jener Zeit beschäftigt, in der der englische König Richard der 1. Löwenherz in Dürnstein gefangen gehalten wurde.
Die erhaltene mittelalterliche Stadtbefestigung des späten 14. Jahrhunderts, die vom östlichen Stadttor Dürnsteins zur Donau hin verläuft, wurde im 16. Jahrhundert zur Donau hin erneuert und durch Bastionen verstärkt. Die Mauer ist der Abschluss des verbauten Bereiches gegen das flache Gelände. Hinter der überwachsen zinnenbewehrten Mauer befindet sich der Garten des ehemaligen Klarissen Klosters.
Das Kremser Tor am Ostende der Altstadt von Dürnstein ist ein Turmtor mit korbbogiger Durchfahrt. Vor dem Kremser Tor in Dürnstein befindet sich das ehemalige Torwärterhaus, das heute eine Vinothek ist. Um zum Gehweg zur Burgruine Dürnstein zu gelangen, gehen wir durch das Kremser Tor auf die Hauptstraße von Dürnstein.
Gleich nach Betreten der Altstadt von Dürnstein geht rechter Hand der Weg zur Ruine weg. Es dürfte sich um einen Eselsteig handeln. Eselsteige wurden im Mittelalter zum Schutz der hochgelegenen Burg vor Feinden schmal und steil angelegt. Ganz rechts unten im Bild sieht man auch ein Geländer. Das ist das Geländer der steilen Stiege zum Dürnsteiner Friedhof, der auf dem Gelände der ehemaligen Pfarrkirche Dürnstein angelegt worden ist.
Die Kunigunden Kirche in Dürnstein wurde etwa um 1200 erbaut und der Heiligen Kunigunde von Luxemburg, der Gattin von Heinrich II., römisch-deutscher Kaiser von 1014 bis 1024, geweiht. Von der Kunigunden Kirche in Dürnstein ist der Turm, die Sakristei und die Westmauer des Langhauses erhalten. Auf der Abbildung sieht man im Hintergrund die Burgruine Dürnstein. Zur Zeit der Gefangenhaltung des englischen Königs Richard 1. Löwenherz in Dürnstein zur Jahreswende von 1192 auf 1193 entsprach das Areal der Kunigunden Kirche dem Altort von Dürnstein.
Bei der ehemaligen Klarissenkirche in Dürnstein handelt es sich um einen kastenförmigen, blockartigen Bau, der Ende des 16. Jahrhunderts nach Abtragung der Gewölbezone zum Schüttkasten umgebaut wurde. An der Langhausaußenseite der ehemaligen Klarissenkirche sieht man heute noch 2-fach gestufte Strebepfeiler.
Zwischen den Strebepfeiler der ehemaligen Klarissenkirche in Dürnstein sind die abgemauerten, hohen spitzbogigen Fenstergewände mit querrechteckigen Schüttbodenfenster in 2 Geschossen aus dem späten 16. bzw. Anfang des 17. Jahrhunderts gelegen. Nordostseitig findet sich an der ehemaligen Klarissenkirche in Dürnstein ein aus dem Jahre 1716 stammendes Korbbogenportal, das in ein mehrfach profiliertes, gotisches Spitzbogenportal aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts eingestellt ist.
Die Bäckerei Schmidl in Dürnstein in der Hauptstraße ist gelich nach dem Kremser Tor. Wenn Sie sich der Altstadt Dürntein früh am Morgen von Osten her nähern, dann steigt Ihnen der Duft nach frischem Gebäck ganz unwiderstehlich in die Nase. Die Bäckerei Schmidl ist bekannt für ihre Original Wachauer Laberl. Bei jedem Heurigen in der Wachau wird es zur Jause serviert.
Für den Gehweg zur Ruine Dürnstein ist festes Schuhwerk notwendig. Beim Gehweg zur Ruine Dürnstein handelt sich um einen ehemaligen, sogenannten Eselsteig. Eselsteige wurden bewußt steil und schmal angelegt. Wenn Sie ohne festes Schuhwerk unterwegs sind, dann haben Sie die Möglichkeit, über die „Leichte Variante“ zur Ruine Dürnstein zu gelangen. Die leichte Variante geht vor dem Kremser Tor von der Hauptstraße nach Norden in den Wunderburggraben weg.
Die mit rechteckigen Zinnen bewehrte, großteils erhaltene mittelalterliche Umfassungsmauer verläuft vom Kremser Tor den Hang hinauf bis zur Burg. Sie wurde erst im späten 14. Jahrhundert errichtet. Zur Zeit der Anwesenheit von Richard Löwenherz in Dürnstein Ende des 12. Jahrhunderts gab es demnach nur den Altort im Bereich der ehemaligen Kunigunden Kirche und die Burg auf dem Schloßberg.
Anreise:
Dürnstein ist per Auto und Bus erreichbar. Mit dem Auto kommen Sie auf der B3 von Krems oder Melk. Sie parken am besten auf der Ostseite der Stadt, denn der Welterbesteig beginnt gleich beim Kremser Tor.
Sie können am Parkplatz 2 in Dürnstein parken. Die Tageskarte kostet vier Euro. Man sollte Kleingeld im Sack haben, denn das Zahlen mit Bankomatkarte funktioniert nicht immer. Der Parkplatz 2 ist gleich rechts wenn man auf der B3 von Krems kommt, bevor die Straße weiter in den Tunnel geht.
Anreise per Bus: Dürnstein ist per Bus mit der Wachau Buslinie 715 von Krems oder Melk erreichbar. Steigen Sie bitte bei der Haltestelle Dürnstein Parkplatz Ost aus. Die Bus Haltestelle heißt zwar Dürnstein Parkplatz Ost. Sie ist aber genau dort, wo der Parkplatz 2 in Dürnstein ist.
Egal ob Sie mit Auto oder Bus kommen von diesem Ort sind es nur ein paar Schritte bis zum Beginn der 2. Etappe des Welterbesteiges im Bereich des Kremser Tores.
Wien Spittelau ab |
7:06 |
8:07 |
Dürnstein P2 an |
8:37 |
9:37 |
Man kann um 7:06 und um 8:07 von Wien Spittelau mit der Franz Josephs Bahn nach Krems an der Donau fahren, wo man nach etwas mehr als einer Stunde ankommt. In Krems hat man 6 Minuten Zeit bis zur Weiterfahrt nach Dürnstein mit dem Bus Nr. 715 in Richtung Melk.
Die angegebenen Abfahrtszeiten gelten auch an Sonntagen. Die einfache Fahrt mit Bahn und Bus von Wien nach Dürnstein kostet € 21,00.
Am Ende des Schildbachgrabens am Übergang zum Wald findet sich eine urige Labstelle, die von der Winzer Familie Pomaßl bewirtschaftet wird. Hier kann man gemütlich rasten und sich von der langen Durststreke auf dem Höhenweg nach Weißenkirchen erholen. Wenn Alois Pomaßl ausgsteckt hat, dann kann man Wein von dem Boden, über den man geht, kosten.
Das Original Wachauer Laberl wurde von Rudolf Schmidl 1905 in Dürnstein erfunden. Es schmeckt durch die Beigabe von Roggenmehl etwas anders als eine Semmel und durch den Ausbund soll es beim Backen mehr Kruste bekommen. Der Ausbund, die aufgerissenen Stellen des Teigs, der beim Formen der rohen Teigstücke durch das mit der Hand in kreisförmigen Bewegungen Schleifen auf einer rauen Unterlage entsteht, bewirkt eine Vergrößerung der Oberfläche des Gebäcks. Das verbesserte Aroma und der Geschmack macht das Wachauer Laberl, in Anlehnung an das französische Baguette, innen feucht und außen knusprig. Zurück zur Bäckerei Schmidl.
Das Logo des Welterbsteiges auf einer die Landschaft der Wachau prägenden Trockensteinmauer. Durch die an steileren Hangabschnitten ohne Verbindungsmaterial nur mit direkt aufeinandergesetzen Steinen errichteten Mauern, werden Terrassen errichtet, die die zum Anbau von Weinstöcken nutzbaren Flächen vergrößern.
Wußten Sie, dass Trockensteinmauern in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurden?
Was ist an Steinmauern besonders?
Das Aufschichten von losen Steinen ohne Mörtel gibt es seit der Jungsteinzeit. Damals wurden sehr große, unregelmäßig geformte Steine sorgfältig aufeinander geschichtet. Auch in der Wachau sind die Trockensteinmauern mitunter hunderte Jahre alt. Nur so war der Weinbau an den steilen Hängen möglich. Mauersteine wurden aus dem umliegenden Gestein gebrochen. Heutzutage stammt das Baumaterial oft von eingestürzten Trockenmauern.
Die Oberfläche der Trockenmauern wird durch die direkte Sonneneinstrahlung speziell der nach Süden, Südosten und Südwesten ausgerichteten Hänge, von wo der beste, der Smaragd Wein stammt, stark erhitzt. Im Tagesverlauf wird die Lufttemperatur durch das Wärmespeichervermögen der Trockenmauern ausgeglichen. Eine Trockensteinmauer entwickelt je nach Sonnen-Einstrahlungsintensität und Feuchtigkeitsgrad ihr eigenes Klima.
Die Ableitung von Wasser bei Niederschlag erfolgt durch die Mauer hindurch, durch die Mauerkrone und Außenfläche der Mauer, an der Innenseite (Hinterfüllung) der Mauer und zum Teil unter der Mauer hindurch. Auf den Deckelsteinen der Mauerkrone sammelt sich das Wasser in Form von Pfützen. Gespeichert wird Wasser in Form von Kapillarwasser in der Hinterfüllung und im Hinterbau der Mauer.
Die Steinmauern der Wachau bieten mit ihren Spalten, Hohlräumen sowie Sonnen- und Schattenplätzen wertvolle Lebens- und Rückzugsräume für viele Pflanzen- und Tierarten, und locken Sonnenanbeter unter ihnen, wie z. B. die Smaragd Eidechse, der Namensgeberin für die besten und wertvollsten Weine der Wachau, an.
Die Smaragdeidechse ( Lacerta viridis ) ist eine große europäische Eidechsenart mit grüner Grundfärbung mit einem markanten spitzen leuchtend blauen Kopf und einem langen Schwanz. Auf der grünen Grundfarbe haben die Smaragdeidechsen in der Regel kleine schwarze Sprenkel oder ein Zeichnungsmuster mit in Reihen angeordneten, dunklen Abzeichen und weißlich-gelben Linien, die zu Längsbändern verschmelzen können.
Sehr alte Trockensteinmauern in den Weingärten der Wachau können bis zu 500 verschiedene Pflanzen beherbergen. In den Spalten der Trocksteinmauern wächst Vegetation, wie sie auch sonst an den felsigen Standorten in der Wachau zu finden sind.
Weil die Mauerpflanzen oft lange Zeit ohne Wasserversorgung auskommen müssen, dauert es oft Jahrzehnte bis sich Pflanzen auf den Trockensteinmauern durchsetzen können. Als erste Pflanzen in den Trockensteinmauern sind Moose und Flechten zu finden. Sie schaffen eine Lebensgrundlage in den Fugen der Mauern für höhere Pflanzen wie Farne und Polsterpflanzen.
In der Frühlingssonne blüht das goldgelbe Felsensteinkraut, Aurinia saxatilis, auch auf den Trockensteinmauern der Wachau. Saxatilis bedeutet so viel wie „zwischen Felsen befindlich“, während aurinia vom lateinischen Wort für Gold („aurum“) herrührt. Die Blüten des Felsensteinkrauts stehen dicht gedrängt. Eine einzelne Blüte besteht aus vier gelben Kronblättern.
Das Schöllkraut (Chelidonium majus), das gern am Fuß einer Trockensteinmauer wächst, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Chelidonium der Familie der Mohngewächse. Der Name leitet sich vom griechischen Wort chelidon ab, was auf deutsch ‚Schwalbe‘ heißt.
Das Schöllkraut blüht gelb von Mai bis Oktober, vom Eintreffen bis zum Wegflug der Schwalben. Der Saft der Pflanze wird äußerlich bei Warzen verwendet. Schöllkrautextrakte wirken antiviral, antibakteriell, antimykotisch sowie entzündungshemmend und schwach giftig auf menschliche Zellen.
In den Fugen der Trockensteinmauern findet man Hängepolster Glockenblume (Campanula poscharskyana) und Mauerraute (Asplenium ruta muraria). Da es in den Mauerfugen extrem wenig Nährstoffe gibt und zusätzlich zu den hohen Temperaturen von der Maueroberfläche hohe Trockenheit herrscht, ist es notwendig, dass die Pflanzen, die hier vorkommen, durch die Mauer durchwurzeln bis sie Kontakt zum Boden und damit zu den Nährstoffen, sowie zum Bodenwasser erhalten. Die Pflanzen verfügen zwar über lange Pfahlwurzeln, haben aber trotzdem nur sehr kurze und verzweigte Triebe.
Die Hängepolster Glockenblume (Campanula poscharskyana) hat lavendelblaue, sternförmige Blüten und blüht von Mitte Frühling bis Frühherbst. Der Name der Gattung Campanula poscharskyana, die allgemein als serbische Glockenblume bezeichnet wird, stammt vom lateinischen Campana und bedeutet Glocke, was den Bezug auf die glockenförmigen Blüten herstellt. Der spezifische Beiname poscharskyana ehrt Gustav Adolf Poscharsky, der von 1832 bis 1914 lebte und Obergärtner in Dresden war.
Die Campanula poscharskyana ist eine Pflanze mit glockenförmigen, lila-blauen Blüten mit sich erweiternden, sternförmigen Lappen. Sie erscheint im späten Frühjahr in losen Rispen entlang der Stängel und verfügt über langstielige, ovale bis herzförmige, mittelgrüne Blätter.
Die Mauerraute (Asplenium ruta-muraria), kleine mehrjährige immergrüne Farne, ist eine Pflanze aus der Familie der Streifenfarngewächse. Die Blätter sind zwei- bis dreifach gefiedert und im Umriss unregelmäßig dreieckig bis oval. Die Mauerraute ist eine immergrüne Rosettenpflanze, die auch einige Zeit Trockenheit aushalten kann. Eine Rosettenpflanze ist eine krautige Pflanze, bei der alle oder die meisten Laubblätter am Stängelgrund zu einer Rosette gedrängt stehen. Die Befruchtung erfolgt wie bei anderen Farnen durch einen Wassertropfen. Die Mauerraute wächst zwischen den Rissen und Spalten der Trockensteinmauern, in denen das Mikroklima für das Keimen der Sporen günstig ist.
Die Riede Buschenberg in Weißenkirchen in der Wachau ist ein terrassenförmiger Weinberg mit süd- bzw. südwestlicher Ausrichtung. Die Bezeichnung „Buschenberg“ stammt aus dem Jahr 1312. Der Name bezeichnet einen Berg mit Buschvegetation. Es gibt Grünen Veltliner und Riesling auf dieser Riede.
Riesling ist eine Rebsorte mit kleinen, runden, goldgelben Beeren. Riesling reift nur an den besten Standorten vollständig. Das sind Lagen, die am stärksten in Richtung direktes und reflektiertes Sonnenlicht geneigt sind, wie zum Beispiel die Hanglagen in der Wachau, die Rieden Klaus, Achleiten und Singerriedl. An diesen Standorten kann der Riesling bis weit in den Herbst hinein am Rebstock bleiben. Ein Klima, wo die Nächte trotz Abstrahlen der Wärme von den Trockensteinmauern kühl bleiben, wie es in der Wachau der Fall sein kann, ermöglicht die gewünschte späte Reife des Rieslings.
Riesling hat wie kein anderer Wein die Fähigkeit, den Charakter eines Ortes durch sein Extrakt und sein einzigartiges Aroma zu übertragen. Riesling drückt außergewöhnlich gut das Terroir aus, auf dem er wächst. Die steilen Hänge der Wachau, die Böhmische Masse, das kristalline Grundgebirge, und der Einfluss der Donau zeichnen das Terroir dieser österreichischen Weinregion aus.
Was versteht man unter Terroir?
„Spezifischer Ortscharakter“ oder „Terroir“ ist eine wichtige Anforderung für die Weine, die am liebsten getrunken werden.
Terroir ist ein französisches Konzept, das alles beinhaltet, was zur Unterscheidungskraft eines bestimmten Weingartens beiträgt: Boden und Untergrund, seine Entwässerung, Neigung und Höhe und sein Mikroklima, das wiederum Temperatur und Niederschlag, Sonneneinstrahlung, Wind und Nebel umfasst.
Auch die speziellen Stämme von Wildhefen, die in die Weinschalen gelangen und in den Kellern leben, haben einen starken Einfluss auf den Wein.
Das Konzept des Terroirs ist besonders relevant in Weinanbaugebieten wie der Wachau, in denen eine Weinsorte wie der Riesling eine langsame und gleichmäßige, späte Reife erreichen kann.
Terroir mag im übertragenen Sinn ein Geschmack des Bodens sein. Beim Wandern am Fernwanderweg Welterbesteig in der Wachau in Österreich haben Sie die Möglichkeit, Wein wie den Riesling, der eine unheimliche Transparenz für den Boden hat, von dem Boden, über den Sie gehen, zu kosten.
Interessieren Sie sich für die Unterschiede zwischen den Riesling Weinen der jeweiligen Lagen, über die Sie am Welterbesteig gehen. So können Sie bei Ihrer Wanderung in der Wachau ein Terroir mit dem nächsten vergleichen. Weingärten im Abstand von 100 Metern können völlig unterschiedliche Weine derselben Sorte Riesling hervorbringen.
Eine gute Gelegenheit dazu ist auch der Wachauer Weinfrühling am ersten Wochenende im Mai, wenn die Weingüter der Wachau ihre Riesling Weine der bekannten Riesling Lagen, wie Loibenberg, Kellerberg, Achleiten, Klaus und Singerriedl zum Kosten anbieten.
Wenn man aus dem Wald vom Weitenberggraben herauskommt, dann steht man am oberen Ende des östlichen Teiles der Riede Klaus. Die Ried Klaus ist der Inbegriff des „Wachauer Rieslings“. Die nach Südosten ausgerichtete terassierte Riede Klaus ist eine der Parade-Riesling-Lagen der Wachau.
An schönen Orten findet man auch guten Wein, wie hier in Weißenkirchen an der Donau in der Wachau am Fuße der Achleiten. Die Donau hat die Böhmische Masse durchschnitten und steile Hänge an ihrer Nordseite gebildet. Ein Fluß wie die Donau spielt eine wichtige Rolle für das Gedeihen hochwertigen Weines.
Vor dem Beginn der Reifung sind die Trauben hart und grün mit niedrigem Zuckergehalt und extrem hohem Säuregehalt. Bei Beginn der Reifung verändern die Weintrauben ihre Farbe, die Säure nimmt ab und der Zuckergehalt zu.
Der Anstieg des Zuckers ist auf die Speicherung von Kohlenhydraten in den Wurzeln und im Stamm der Weinreben sowie auf den Prozess der Photosynthese zurückzuführen.
Durch Photosynthese erzeugte Saccharose wird von den Blättern auf die Beeren übertragen, so wie sie in Glucose- und Fructosemoleküle gespalten wird.
Die Verringerung des Säuregehalts ist teilweise auf eine einfache Verdünnung zurückzuführen, aber auch auf den Verbrauch von Säuren bei der Pflanzenatmung.
Das Klima beeinflusst die Reifung der Weintrauben.
Diese Auswirkung zeigt sich auch in den großen Jahrgangsunterschieden zwischen Weinen aus derselben Region, demselben Weinberg und demselben Erzeuger.
Ein großer Fluss wie die Donau kann die Auswirkungen des Klimas auf die Reifung des Weines auf verschiedene Weise beeinflussen.
Zum einen hat die Donau einen sogenannten „Wärmeflascheneffekt“. Untertags kühlt sie und in der Nacht wärmt sie.
Durch diese Mäßigung der tageszeitlichen Temperaturschwankungen können die Weintrauben gemäßigt reifen.
Ein milderes Klima, das weniger extreme Temperaturen und einen allgemein kleineren Temperaturbereich aufweist, ist entscheidend für eine konsistente Weinproduktion.
Weinberge am Ufer eines großen Flusse wie die Donau profitieren auch vom reflektierten Sonnenlicht und der reflektierten Wärme.
Ein weiterer Beitrag der Donau zum Wohlergehen der angrenzenden Weinberge ist der Luftzug, der in ihrem Bereich herrscht.
Das merkt man als Wanderer am Welterbesteig gleich, wenn man aus der Hitze der Achleiten zur Rollfähre kommt, dass dort ein angenehm kühles Lüfterl weht.
Der Wind hilft auch nach einem Regen die Blätter und Weintrauben des Rebstockes schneller zu trocknen. Das verringert die Gefahr einer Fäulnis der Weintrauben, die durch den Regen aufplatzen.
Die meisten großen Weinbauregionen der Welt sind an einem Fluß oder einer sonstigen großen Wasserfläche, wie z.B. an einem See oder am Meer gelegen. Ein großen Wasserkörper hat einen ausgleichenden Einfluß auf das Klima im Weingarten und bewirkt damit eine ausgewogene Traubenreifung.
Die Pfarrkirche Weißenkirchen ist in die Südwestecke der Riede Hinterkirchen, den Ort überragend, eingestellt. Das Besondere ist der durch Gesimse unterteilte, mächtige Nordwestturm, das monumentale, steile Dach und die aus 1530/31 stammende, erhaltene mittelalterliche Wehranlage im Rechteck um die Kirche, die durch mehrgeschossige runde Ecktürme verstärkt ist.
Vier von 7 Glocken stammen aus dem Mittelalter, darunter die zweitgrößte Glocke, die sogenannte „Elferin“, die Elfuhrglocke. Sie wurde 1515 vom Wiener Glockengießer Laszlo Ratzko geliefert. Beim mittägliche Läuten der Kirchenglocken, dem „11-Uhr-Läuten“ auch „Ave-Maria-Läuten“ genannt, beteten die Menschen ein „Gegrüßet seist du Maria“. Mit der Reformation wurde dies abgeschafft und das Läuten um 11 Uhr hat seine kirchliche Bedeutung verloren. Es wurde jedoch weiter um 11 Uhr geläutet, um den Knechten und Mägden der Bauern anzuzeigen, dass jetzt Mittagszeit ist und sie nach Hause zum Essen kommen sollen.
Heutzutage wird in der Wachau zwar nicht mehr um 11 Uhr geläutet, aber Mittag essen tun immer noch einige um 11 Uhr, wahrscheinlich weil sie schon um vier oder fünf Uhr morgens in den Weingarten arbeiten gegangen sind und deshalb um 11 Uhr hungrig sind.
Die Pfarrkirche Weißenkirchen ist die bedeutendste Kirchenfestung Niederösterreichs. Die 1530/31 vollendete im Rechteck um die Kirche angelegte, mit Ecktürmen verstärkte Wehranlage ist bis auf die Nordseite und den südlichen Mauerabschnitt, der bis zur heutigen Höhe abgetragen wurde, vollständig erhalten.
Die besonders wehrhafte Ostmauer der erhaltenen mittelalterlichen Wehranlage der Pfarrkirche Weißenkirchen mit Pfeilerarkaden im Erdgeschoß. Burgen wurden häufig mit Hilfe von Futtermauern abgesichert. Dies vergrößerte die Fläche für die Burg und die steile, glatte Wand war ein Hindernis für Angreifer.
Die Pfarrkirche Weißenkirchen hat einen mächtigen quadratischen hochaufragenden, durch Gesimse in 5 Geschoße unterteilten Nordwestturm mit steilem Walmdach mit Dacherker und Spitzbogenfenster in der Schallzone aus dem Jahre 1502 und einen älteren Sechseckturm mit Giebelkranz und gekuppelten Spitzbogenschlitzen sowie steinernem Pyramidenhelm, der 1330 im Zuge der 2-schiffigen Erweiterung des heutigen Mittelschiffes nach Norden südlich in die Westfront halb eingestellt wurde.
Weiter, unregelmäßiger Hof des Teisenhoferhofes in Weißenkirchen. Der geknickte Südtrakt bildet die nördliche Front des Marktplatzes und hat eine Durchfahrtshalle mit Tonnengewölbe. Der Teisenhoferhof wurde durch Heinrich Teisenhoferhof Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut. Es ist eine burgartige, vierflügelige Anlage am westlichen Fuß des Plateaus der Pfarrkirche Weißenkirchen.
Der Westtrakt des Teisenhoferhofes an der Unteren Bachgasse in Weißenkirchen stammt aus dem 1. Drittel des 16. Jahrhunderts und hat eine wuchtige, festungsartige Front mit über zwei Geschossen aufragender zinnengekrönter Blendmauer aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. In der Blendmauer sind Luken mit weit hervorragenden Abtraufrinnen des dahinterliegenden Wehrganges. Darunter im Obergeschoß ist ein 6-achsiger Breitenerker mit profilierten Fenstergewänden aus dem 16.Jahrhundert.
Sie können mit dem Wachau Bus der Linie 715 von Weißenkirchen in Richtung Krems zurück zu Ihrem Ausgangspunkt nach Dürnstein fahren.
Hier geht´s zum Busfahrplan ->
Die Busse verkehren stündlich 16 Minuten nach der vollen Stunde.
Die Haltestelle ist an der Bundesstraße bei der Rollfähre.
Die Wartezeit auf den Bus können Sie sich in Weißenkirchen mit einem Besuch in der Vinothelk „Thal Wachau“ verkürzen, die sich ganz in der Nähe der Bushaltestelle bei der Silbernen Weintraube befindet, wo Sie den Wein des Tages verkosten können.
Auf einer Tafel wird angezeigt, welcher Winzer an diesem Tag vor Ort ist und seine Weine präsentiert.